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IT-Panne des Monats Juni: Von Türstehern und Spaßvögeln

Lesen Sie hier von der neuen IT-Panne des Monats.

Die besten Geschichten erzählt noch immer das Leben – insbesondere das Leben eines IT-Dienstleisters. Es ist schier unglaublich, was wir täglich in Anwaltskanzleien erleben. Trotz aller Warnungen passieren unfassbare IT-Pannen, bei denen wir nicht sicher sind, ob wir lachen oder weinen sollen. Werden wir so langsam paranoid oder sind unsere Hinweise einfach sinnvoll bis überlebenswichtig? Die wichtigsten Fehler sollten auf jeden Fall vermieden werden, wie auch unsere nächste Geschichte zeigt. Aber lesen Sie selbst.

Ausnahmsweise mal kein Cryptovirus

Auch diese Episode beginnt wie so häufig mit einem Anruf aus einer Anwaltskanzlei. In letzter Zeit ist das häufig gleichbedeutend mit einem neuen Fall von unfreiwilliger Verschlüsselung – unsere Kundin hat jedoch ein anderes Problem: Ihr Internet-Anschluss ist gesperrt worden, auch die Webseite und der E-Mail-Service. Die Anruferin, nennen wir sie Steffi Stumpf, ist durchaus für ihre fröhliche Unbesonnenheit bekannt. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet…

Woher dieser Optimismus?

Seit Monaten bedrängen wir die gute Steffi beinahe, einige wesentliche Maßnahmen der IT-Sicherheit umzusetzen. So ist ihre Datensicherung zuletzt vor fünf Monaten erfolgreich durchgelaufen und sie nutzt noch immer einen Privatkunden-Router. Man braucht schon ein dickes Fell und eine ordentliche Portion Optimismus, um diese Warnungen zu ignorieren. Es ist wie mit den Ampeln auf dem Schulweg: Erst wenn ein Kind überfahren wird, passiert etwas. Bei der Steffi ist nun also der Anschluss gesperrt, sehen wir doch einmal tiefer hinein.

Kennwort 123456…

Schnell stellen wir fest, dass ca. 1500 Mails pro Stunde Steffis Router durchlaufen haben, natürlich einen billigen Privatkunden-Router, wie ihn viele Provider auch an Anwaltskanzleien und Kleinunternehmen senden. Der Anbieter war so freundlich, auch gleich das Kennwort einzurichten: 123456… 123456!!! Als Kennwort! In einer Anwaltskanzlei! Auch für die Webseite und die E-Mails! Eingerichtet vom Provider! Wo leben wir denn eigentlich? § 203 StGB? BDSG? BORA? BRAO? Irgendwie schonmal was von diesen Schlagworten gehört? Ich hätte ja als Privatperson schon immense Bauchschmerzen damit – als Geheimnisträger ist das einfach untragbar. Ich finde Spaßvögel ja wirklich interessant und halte Leichtigkeit für eine Bereicherung des Lebens, aber vor einen Hochsicherheitsbereich gehört ein Türsteher, ein professioneller Wachmann und kein Dackel, den man mit einer Wurst weglocken kann.

Der Türsteher kommt

Wir nehmen uns also endlich, wie seit Monaten dringend empfohlen, die Schnittstelle zwischen Kanzlei und Internet vor und installieren einen geeigneten Türsteher in Form von Router und Firewall. Die Kontrolle über die Datenströme ist hergestellt und die IT-Sicherheit der Kanzlei auf die nächste Ebene gehoben. Eine Beschwerde gab es jedoch: „Wir können jetzt gar keine Online-Spiele mehr machen“. (!!! ???). Daraus lernen wir zwei Dinge: Spaßvögel mögen keine Türsteher und manche lernen es nie… Wie sieht es denn eigentlich mit der IT-Sicherheit in Ihrer Kanzlei aus? Beantworten Sie uns vier Fragen und erhalten Sie einen kostenlosen individuellen 25-seitigen Leitfaden.

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